DDR Liga Saison 1971/72 , gespielt wurde erstmals in 5 Staffeln zu je 12 Mannschaften, eingeteilt nach Bezirken. Damit stieg die Anzahl der Vereine von 32 auf 60 ! Anstelle einer Stärkung der Ligen trat eine eklatante Schwächung ein, die bis zum Ende der DDR anhielt. In einer einfachen Runde mit Hin- und Rückspiel wurden die Staffelsieger ermittelt. Diese 5 Staffelsieger spielten dann in einer einfachen Runde mit Hin- und Rückspiel die beiden Aufsteiger zur DDR Oberliga aus. Es gab bei nur 12 Teams 3 Absteiger in jeder Staffel ! Für die Saison 1971/72 qualifizierten sich nicht nur die Bezirksmeister, sondern auch die Tabellenzweiten der Bezirksligen.

Für den FC Rot-Weiß Erfurt bedeutete dies ein Start in der DDR-Liga Staffel E (Bezirke Erfurt, Gera, Suhl) und somit quasi eine „Thüringen Meisterschaft“ ohne den FC CZ J…. Dies war natürlich ein absolut ungleicher Kampf David gegen Goliath, denn RWE war allen Teams in dieser Staffel haushoch überlegen. Am Ende holte RWE den Staffelsieg mit 19 Siegen, 2 Remis und nur einer Niederlage. Der Zuschauerschnitt zu den Heimspielen lag in Erfurt bei 6327 Besuchern. Der Schnitt der Liga lag bei 2034 Zuschauern ! Den höchsten Heimbesuch gab es gegen Motor Nordhausen mit 10.400 Zuschauern. 

In der OL Aufstiegsrunde hatte es RWE mit Chemie, Stahl Eisenhüttenstadt und den absoluten Neulingen TSG Wismar und Motor Werdau zu tun. Nach einem Stolperstart (2:2 zu Hause gegen Hütte und 0:0 bei Chemie) drehte RWE mächtig auf und gewann die restlichen 6 Spiele und  ebenso die Aufstiegsrunde mit 4 Punkten Vorsprung vor Chemie und 5 Punkten vor Hütte. Ein „gewisser“ Rüdiger Schnuphase trumpfte groß auf und schoss 7 der 32 RWE Tor in der Aufstiegsrunde.

Der Zuschauerschnitt bei den Heimaufstiegsspielen lag bei 13.500 und als bester Besuch gelten die 22.000 im Heimspiel gegen Chemie Leipzig. 

Eigentlich eine grandiose Saison in der DDR – Liga, aber es war sehr zu befürchten, dass diese schwache Liga kein Prüfstein für die kommende Oberligasaison war.

Bei den Programmheften gab es ein Chaos ! Abstieg – bedeutet eigentlich immer, dass es für Sammler Probleme gibt ! Schon vorher war klar, dass eine Menge Vereine keine Hefte drucken würden und so gab es dann keine Programme bei Motor Suhl,  Motor Steinach, Kali Werra Tiefenort, Lok Meiningen, CZ Jena II, Motor Weimar und Motor Sömmerda. Lediglich Vorwärts Meiningen, Motor Nordhausen, Wismut Gera und Motor Hermsdorf druckten Hefte. Wer nun bei RWE immer Heimprogramme erwartete, sah sich getäuscht ! Die ersten 3 Heimspiele gegen Hermsdorf, Jena II und Steinach gab es keine Hefte. Erst zum 4. Heimspiel gegen Motor Sömmerda gab es wieder das bekannte Heft in Rot-Weiß, aber auch hier war die Nummerierung falsch und Nr. 7/71 gibt es doppelt. In der Rückrunde gab es sogar im Pokal ein Heft gegen Dynamo Dresden mit normaler Nummerierung 1/72 usw. aber zum Spiel gegen Lok Meiningen am 31.03. gab es erneut kein Programmheft , das fehlt auch ganz in der Nummerierung. Die Aufstiegsrunde verlief aus Sammlersicht auch enttäuschend und so gab es keine Programme in Wismar und in Werdau, während RWE zu allen 4 Spielen Hefte herausgab.  

Rot-Weiß musste in der Qualirunde zum FDGB Pokal bei Chemie Scharza antreten und gewann locker mit 11:0. In der 1. Hauptrunde zog man zu Hause Motor Steinach und gewann vor 5000 Zuschauern mit 4:1 Toren.

dieses Programm ist eines der größten Rätsel in meiner Sammlung, brachte es doch Motor Nordhausen zum Auswärtsspiel beim FC Rot-Weiß Erfurt heraus. Der Grund ist nicht bekannt, auch ist nicht bekannt, ob es das Heft tatsächlich in Erfurt gab ? Von den Erfurter Sammlern hat es keiner ! Vielleicht nahm Motor an, das es gar keine Hefte bei RWE geben würde, weil es ja schon 3 x der Fall war. Die Gesamtauflage betrug gerade einmal 1.000 Stück, wieviele davon zum FDGB Pokalspiel gegen Magdeburg noch vorhanden waren ist auch nicht bekannt, zumindest lässt die aufgestempelte Tombolanummer (685) darauf schließen, dass es da noch genügend Hefte gab. Eine absolute Rarität.

1. Spieltag der Rückrunde ! am 28.11.1971 - bei nur 11 Gegnern war die Staffel viel zu klein und RWE trug jede Menge Freundschaftsspiele aus um im Rythmus zu bleiben.

Nach dem Sieg in der 1. HR gegen Steinach , zog RWE in der 2. HR den HFC II und gewann dort mit 2:0. Im 1/8 Finale zog man den DDR Top Verein Dynamo Dresden. Vor 16.000 Zuschauern schug sich RWE hervorragend und unterlag nach großem Kampf mit 0:1 nach Verlängerung. Das Programmheft ist eine absolute Rarität und war viele Jahre unter den Sammlern unbekannt. 

Programmheft von Slavia Prag. 14 Seiten in A 5 , leider mit viel Reklame, trotzdem eine absolute Rarität ein Auswärtsheft aus der CSSR ! RWE spielte am 01.04. gegen Slavia Prag , am 02.04. gegen Vasas Budapest und am 03.04. gegen Bohemians Prag - Ergebnisse alle unbekannt

von dem Programm gibt es 2 Varianten auf verschiedenem Papier gedruckt, die sich auch geringfügig im gewicht unterscheiden, ansonsten identisch