Helden des Erfurter Fußballs

Unsere Idole

Idol 1: Hans Carl
Hans Carl

geboren am 31.12.1900 in Erfurt
verstorben am 09.06.1990 in Kassel

Hans Carl war einer der größten und populärsten Erfurter Sportler überhaupt. Bereits in jungen Jahren Mitglied im Sportclub Erfurt 1895, spielte er bereits mit 15 Jahren (30.07.1916) in der 1. Ligamannschaft des Vereins und absolvierte bis 1936 mehr als 700 Spiele. Meist wurde er als Torhüter, dank seiner Schnelligkeit aber auch als Mittelläufer eingesetzt. Hans Carl war ebenfalls ein hervorragender Leichtathlet, ca. 1,85 m groß und vielseitig ausgebildet, betrieb vornehmlich 400 m/ 52,1 s.;100 m/11,4 s. und Weitsprung 6,36 m. Er holte mehrere Thüringer Meisterschaften in der Leichtathletik und startete mehrfach bei mitteldeutschen Meisterschaften und kam auch dort auf Medaillenränge. Für den Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine VMBV spielte er mehrfach in Auswahlmannschaften als Torhüter.

Hans Carl besuchte in Erfurt die Schottenschule und die Humboldt-Oberrealschule und musste zum Ende des 1. Weltkrieges in einer Gewehrfabrik arbeiten. Ab 01.10.1919 arbeitete er beim Magistrat der Stadt Erfurt und wurde ab April 1920 dort als Supernumerar mit Beamteneigenschaft tätig. Im Juli 1926 vermählte er sich mit der Wochen- und Säuglingsschwester Erika Woeller. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor – Hans Jürgen Carl und Manfred Carl.

Ab 1938 war er als Stadtoberinspektor und Leiter des Stadtkulturamtes, des Stadtamtes für Volks- und Jugendertüchtigung und der Städtischen Bäderverwaltung tätig. Er trainierte 1938 für eine Halbserie die 1. Mannschaft des SC Erfurt in der Gauliga Mitte, konnte aber den Abstieg in die Bezirksliga nicht verhindern. Am 30.09.1943 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht. Es folgten Einsätze als Fallschirmjäger in Frankreich und Italien. Dort geriet er von 1945 bis Februar 1946 in englische Kriegsgefangenschaft. Bis Juli 1949 war er als Arbeiter und kaufmännischer Angestellter in Erfurt tätig. Von 1949 bis 1950 absolvierte er dann an der DHfK in Leipzig eine Ausbildung zum Fußballtrainer.

Seine Stationen als Trainer nach dem 2. Weltkrieg :

  • 1948 bis 1952 Landesauswahl Thüringen
  • 1949 bis 1950 BSG Motor Jena DDR – Liga
  • 1950 bis 1955 BSG / SC Turbine Erfurt DDR Oberliga
  • 1956 bis 1958 KSV Hessen Kassel 2. Liga Süd

Mit Turbine Erfurt wurde Hans Carl in den Jahren 1954 und 1955 2 x DDR Meister, musste aber im Juli 1955 die DDR Richtung Westen verlassen. Seine Eigenwilligkeit und Auflehnung gegen jede Art von administrativer Planung und Reglementierung, sowie seine Ablehnung jeglicher Politisierung und Ideologisierung der Tätigkeit als Oberligatrainer, führten zwangsläufig zu erheblichen Differenzen mit der DDR Sportführung. Verleumdet, in die Enge getrieben und überwacht, sieht er als einzigen Ausweg die Flucht in den Westen.
In Kassel findet er Bekannte aus seiner früheren sportlichen Tätigkeit. Er erwirbt in Duisburg die Lizenz als DFB Fußballtrainer und trainiert den KSV Hessen Kassel bis 1958. Von 1958 bis zu seiner Pensionierung 1965 war er als Geschäftsführer des KSV Hessen Kassel tätig.

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 2: Helmut Nordhaus
Helmut Nordhaus

geboren am 10.10.1922 in Erfurt
verstorben am 15.10.2014

Größe: 1,75 m

Zwischen 1949 und 1956 war Helmut Nordhaus das absolute Idol der Thüringer Fußballanhänger und einer der technisch vielseitigsten und elegantesten Mittelläufer im gesamten deutschen Raum.

1922 in Erfurt geboren, spielte er in seiner Jugend erst bei Wacker Erfurt, bevor er dann 1935 zum VfB Erfurt wechselte. Bereits mit 17 Jahren spielte er dort in der 1. Männermannschaft und kam bereits im 1. Männerjahr im Auswahlteam Thüringens gegen Baden zum Einsatz. Während des 2. Weltkrieges zur Marine eingezogen, spielte er u.a. bei Bremerhaven 93, sowie in Brüssel und in Amsterdam. 1945 geriet Helmut Nordhaus in Britische Kriegsgefangenschaft und wurde in Ägypten (Ismalia) für 3 Jahre interniert. Erst im April 1948 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte zunächst beim Hamburger SV (mehrere Freundschaftsspiele u.a. gegen Schalke 04 und SV Waldhof Mannheim), aber noch im Jahr 1948 kam Helmut Nordhaus nach Erfurt zurück und spielte bei der SG Erfurt West.

Unter seiner Führung reifte eine hervorragende Erfurter Mannschaft heran, die bereits 1949 das 2.Finale um die Ostzonenmeisterschaft erreichte, dieses aber leider ebenso wie das FDGB Pokalfinale 1950 verlor. Nach der Saison 1950/51 stand der in Turbine Erfurt umbenannte Verein nach Abschluss der Saison zwar an der Tabellenspitze, aber man musste gegen die punktgleiche BSG Chemie Leipzig ein Entscheidungsspiel in Chemnitz absolvieren, welches Turbine erneut verlor. Helmut Nordhaus und zwei weitere Erfurter Spieler waren vom Verband wegen „Vorkommnissen“ zu einem inoffiziellen Länderspiel der DDR für dieses Entscheidungsspiel gesperrt worden. Um Helmut Nordhaus wurde dann eine neue Erfurter (Turbine) Mannschaft geformt, die dann endlich zwei Jahre später 1954 und 1955 jeweils den Meistertitel nach Erfurt holen konnte. Helmut Nordhaus war ihr Regisseur und Spielgestalter. Er ordnete die Abwehr, schlug herrliche Pässe nach vorn, oder brachte manche gegnerische Abwehr und Torwart mit gelupften Freistößen zur Verzweiflung. Mit seiner eleganten Spielweise und exzellentem technischen Können wurde Helmut Nordhaus zum Vorbild ganzer Erfurter Fußballgenerationen und ein Idol der Fußballfans. Helmut Nordhaus konnte beidbeinig platziert und hart schießen und verkörperte in nahezu idealer Weise den Spielertyp des „Mittelläufers“ der 50-ziger Jahre. Dank seiner Spielintelligenz und Ballsicherheit konnte er jederzeit auch als kompromissloser Stopper (letzter Mann) eingesetzt werden.

Nach seiner aktiven Laufbahn als Fußballer war Helmut Nordhaus noch bis 1982 als Trainer eng mit dem Fußball verbunden. Heute, mehr als 50 Jahre nach den Glanzzeiten des Erfurter Fußballs, sind die sportlichen Leistungen von Helmut Nordhaus vor allem bei den älteren Fußballanhängern unvergessen.

Seine Stationen als Spieler vor und nach dem 2. Weltkrieg:

  • 1933 bis 1935 Wacker Erfurt
  • 1935 bis 1939 VfB Erfurt
  • 1939 bis 1948 kriegsbedingte Unterbrechung
  • 1948 bis 1956 Fortuna, KWU, BSG / SC Turbine Erfurt 178 Spiele, 33 Tore

Seine Stationen als Trainer:

  • 1956 bis 1958 BSG Stahl Maxhütte
  • 1959 bis 1964 SG Dynamo Erfurt
  • 1964 bis 1966 SC Turbine / FC RW Erfurt
  • 1966 bis 1970 FC Rot-Weiß Erfurt II
  • 1970 bis 1972 BSG Motor Erfurt Nord
  • 1972 bis 1975 BSG Motor Sömmerda
  • 1975 bis 1982 BSG Motor Gotha
  • 3 A Länderspiele für die DDR
  • 2 inoffizielle Länderspiele für die DDR
  • Länderspiel für Thüringen Gauauswahl Mitte mehrere Spiele

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 2a: Eddi Francke
Eddi Francke

geboren am 08.12.1918 in Erfurt, als Eduard Francke
verstorben am 01.09.2010

Eduard, Spitzname „Eddi“ Francke spielte seit seiner Jugend bei Sportring Erfurt und wechselte mit 17 Jahren zur Spielvereinigung 1902 Erfurt, dem damals besten Verein in Erfurt. Bereits mit 18 Jahren (1936) kam er in der 1. Mannschaft in der Gauliga Mitte, später Gauliga 6 zum Einsatz. Der junge Rechtsaußen sorgte mit seiner Schusskraft und seine Dribblings bald für Furore und so kam „Eddi“ im Jahr 1940 auch zu 2 Einsätzen im Auswahlteam Gau Mitte.

Dann wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und spielte während des 2. Weltkrieges u.a. beim Karlsruher SC und wurde in die Badenauswahl berufen. Mit der Badenauswahl spielte er auch gegen den Gau Mitte in dessen Reihen mit Helmut Nordhaus ein weiterer Erfurter stand. Außer beim KSC spielte er noch bei Eintracht Frankfurt und bei Hessen Kassel.

Nach dem Krieg ab 1945 spielte er zunächst beim Nachfolger seines alten Vereins der SG Erfurt Nord, später BSG „Pels“ Erfurt Fußball. Zusammen mit Heinz Senftleben und „Jule“ Hammer wechselte er kurz nach Beginn der 1. DDR Oberligasaison im Herbst 1949 zum Stadtrivalen, der BSG KWU-Fortuna Erfurt. Auch in der Oberliga sorgte er mit seinen Dribblings und seiner Schusskraft für Aufsehen. Bei Eckbällen forderte das Publikum immer „Eddi zieh die Hose hoch“, weil „Eddi“ immer mit tiefhängenden Hosen spielte. In der Oberliga trug er in 46 Punkt- und Pokalspielen das Trikot unseres Vereins und erzielt dabei 17 Tore. Er kam sowohl im FDGB Pokalfinale 1950, als auch im verlorenen Entscheidungsspiel um die DDR Meisterschaft gegen Chemie Leipzig 1951 zum Einsatz. In der Silvesternacht 1951/52 endete seine Karriere als Fußballer, als er einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursachte und eine entsprechende Haftstrafe verbüßen musste.

Seiner Popularität und Verbundenheit mit seinem Verein tat dies keinen Abbruch und so spielte „Eddi“ später bis in die 70-ziger Jahre in der Traditionsauswahl des FC Rot-Weiß und fuhr u.a. als Fan (als Rentner durfte er das) zum Auswärtsspiel gegen Werder Bremen (19.04.1983) mit dem Trabbi in die BRD. Hier nun diese Story : „Eddi“ ging im Februar 1983 in den Ruhestand und war damit „DDR“ Rentner geworden und konnte somit ohne Probleme in die BRD reisen. So fuhr er mit seinem Trabbi nach Bremen zum „Deutsch-Deutschen Fußballvergleich“ gegen den SV Werder. Es verschlug „Eddi“ in die Vereinskneipe des SV Werder, dort löste sein Erscheinen ungläubiges Erstaunen aus, welches noch größer wurde, als „Eddi“ erzählte, dass er mit seinem Vorkriegsverein der SpV Erfurt bereits im DFB Pokal 1938 in Bremen gespielt hat. Damals kam die SpV nach Siegen über TuSV 01 Gotha und den SC Erfurt 1895 in die 3. Vorrunde des DFB Vereinspokals und unterlag am 25.06.1938 dem SV Werder Bremen nach hartem Kampf mit 1:2 n.V. „Eddi“ wurde von Werder zum Ehrengast erklärt und hatte freien Eintritt. Als Beweis gab er mir für mein Archiv den Pressezettel von 1983. Bis ins hohe Alter war „Eddi“ dem Fußball treu geblieben und besuchte bis zu seinem 92. Lebensjahr regelmäßig die Heimspiele des FC Rot-Weiß Erfurt.

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 3: Gerhard Franke
Gerhard Franke

geboren am 07.07.1933 in Erfurt
verstorben am 03.11.1997 in Erfurt

Er war ein Erfurter Urgestein und hat, allen Abwerbungsversuchen der damaligen DDR Spitzenclubs zum Trotz, stets nur für Erfurter Vereine gespielt.

Gerhard Franke spielte in seiner Jugend zwischen 1945 und 1950 bei der SG Erfurt Nord, die später in Nordstern bzw. BSG Pels Erfurt umbenannt wurde und wechselte von dort zu Turbine Erfurt. Bereits im Alter von 19 Jahren gab er sein Debüt in der DDR-Oberliga. Gerhard war ein athletischer und kompromissloser Abwehrspieler der Sonderklasse. Mehr als anderthalb Jahrzehnte zählte er zu den Stützen des Vereins. In den Jahren 1954 und 1955 wurde der drahtige Linksverteidiger mit Turbine zweimal DDR-Meister.

Insgesamt bestritt Gerhard Franke 276 Oberligaspiele und erzielte dabei 23 Tore. Er blieb den Erfurtern auch trotz dreier Abstiege in den Jahren 1960, 1964 und 1966 treu und bestritt in dieser Zeit 72 Spiele in der zweitklassigen DDR-Liga, wobei er neun Tore erzielte. Die Letzten Jahre führte er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Seine Straf- und Freistöße waren von allen Gegnern gefürchtet.
Er spielte zwischen 1958 und 1959 sechs Mal in der DDR Auswahl. Sein Debüt gab er am 29. Juni 1958 beim 1:1 gegen Polen in Rostock, sein letztes Länderspiel bestritt er am 11. Februar 1959 in Jakarta beim 2:2 gegen Indonesien. Außerdem stand er zehn Mal für die B-Nationalmannschaft der DDR auf dem Feld.

Erst mit 35 Jahren, im August 1968, hängte der auch da noch immer drahtig und durchtrainiert wirkende Abwehrrecke die Fußballschuhe an den „berühmten“ Nagel. Allerdings nur symbolisch, denn nach seinem Abschiedsspiel, ging es quasi nahtlos weiter beim FC Rot-Weiß.
Bereits während seiner Zeit als aktiver Spieler betreute Franke diverse Nachwuchsmann-schaften von Turbine Erfurt bzw. von dessen Nachfolgeverein FC Rot-Weiß Erfurt. 1965 wurde er mit der B-Jugend des Vereins DDR-Meister.

Lange Jahre war er ebenfalls noch in der Traditionself des Vereins aktiv. Erst jenseits der 60 klagte Gerhard zunehmend über Herzprobleme, die im Laufe der Jahre immer stärker wurden und schließlich 1997 zu seinem plötzlichen Tod führten.

Seine Stationen als Spieler:

  • 1945 bis 1950 - SG Erfurt Nord, Nordstern, BSG Pels Erfurt (Nachwuchs)
  • 1950 bis 1965 - BSG KWU, Turbine / SC Turbine Erfurt
  • 1966 bis 1968 - FC Rot-Weiß Erfurt

Seine Stationen als Trainer:

  • ca. ab 1960 - Nachwuchstrainer beim SC Turbine
  • ab 1966 - Nachwuchstrainer beim FC Rot-Weiß Erfurt
  • 6 A Länderspiele für die DDR
  • 10 B Länderspiele für die DDR

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 4: Wolfgang „Molli“ Benkert
Wolfgang „Molli“ Benkert

geboren am 01.07.1951 in Weimar

Größe: 1,86 m

Wolfgang Benkert spielte in seiner Jugendzeit ab 1959 zuerst bei Post Weimar, später bei der BSG Motor Weimar und dem FC Carl Zeiss Jena. Mit 19 Jahren wechselte er zum FC Rot-Weiß Erfurt, wo er nur wenig später Stammtorwart wurde. Insgesamt stand er zwischen 1972 und 1985 in 256 DDR-Oberligaspielen im Tor der Thüringer. 1985 wechselte er zur BSG Sachsen-ring Zwickau, wo er noch 13 weitere Oberligaeinsätze hatte. Danach spielte Benkert noch unterklassig bei Robotron Sömmerda und Motor Weimar und war nach der Wende noch als Spielertrainer bei Borussia Wuppertal tätig. In der Nachwuchsnationalmannschaft der DDR bestritt er drei Spiele, in der Olympiaauswahl des Landes kam er zu sechs Einsätzen. Im Alter von 33 Jahren bestritt er am 12. September 1984 in Zwickau gegen Griechenland sein einziges Länderspiel für die Fußballnational-mannschaft der DDR, als er in der 86. Minute für Jörg Weißflog eingewechselt wurde. Zu diesem Einsatz kam er allerdings nur, weil an diesem Tag die DDR-Nationalmannschaft gleich zwei Spiele austrug. Während eine Mannschaft in England antrat, spielte Benkert mit einer zweiten Elf gegen Griechenland und gewann das Spiel mit 1:0. Der Boykott der DDR für die Olympiade in Los Angeles – USA verhinderte weitere Einsätze im Team der DDR Olympiamannschaft für die er zu dieser Zeit Spielführer war.

„Molli“ Benkert war bekannt für seine „Eskapaden“ auf und neben dem Spielfeld. Dafür wurde er von den RWE Fans geliebt und wurde so zur Torhüterlegende des FC Rot-Weiß. Bei der Wahl zum Erfurter Fußballspieler des Jahrhunderts im Jahr 2000 wurde Wolfgang Benkert Dritter hinter Jürgen Heun und Helmut Nordhaus.

Spiele:

  • 269 DDR-Oberliga Spiele
  • 115 DDR Zweitligaspiele
  • 51 Pokalspiele
  • 1 A Länderspiel für die DDR
  • 6 Olympia Länderspiele
  • 3 U21- Länderspiele (DDR)

Erfolge:

  • 1980 - Pokalendspiel (DDR)
  • 1984 - Spielführer Olympiamannschaft
  • 1985 - Intertoto Gruppensieger
  • 1986 - 3.Platz Jahrhundertfussballer FC Rot-Weiß Erfurt

Trainerkarriere:

  • 1988 - 1989 Torwart-Trainer FC Rot-Weiß Erfurt
  • 1990 - 2002 Trainer, Co-Trainer und Torwarttrainer bei Vereinen der Verbandsliga und Landesliga Nordrhein-Westfalen
  • ab 2005 Betreuung von Nachwuchssportlern

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 5: Jürgen Heun
Jürgen Heun

geboren am 26.05.1958 in Günthersleben

Größe: 1,76 m
Gewicht: 78 kg

Jürgen Heuns erster Verein war die BSG Traktor Günthersleben, den er 1968 in Richtung Erfurt verließ. Beim FC Rot-Weiß Erfurt wurde Heun zu einem der erfolgreichsten Torjäger der DDR-Oberliga, zum Fußball-nationalspieler der DDR und zum Rekordspieler des Erfurter Vereins.
Jürgen Heun war einer der gefürchtetsten Freistoß-Spezialisten in der Oberliga. Seit seinem Debüt in der Saison 1976/77 schoss er sich jede Saison in die Spitze der Torjägerliste und das über ein volles Jahrzehnt. Immer wenn Jürgen Heun zum Freistoß anlief, zog ein Jubel durch das Stadion. Auch eine Distanz von 40 m war für ihn kein Hindernis. Ebenso gefürchtet waren seine Strafstöße, die er meist mit voller Wucht in die Mitte schoss. Trotzdem meist ohne Chance für den Torwart.
Bis zur Auflösung der DDR-Oberliga bzw. NOFV-Oberliga in der Spielzeit 1990/91 erzielte Kimme, so sein Spitzname, in 341 Oberligaspielen für die Rot-Weißen 114 Tore. Mit dem dritten Platz in der Saison 1990/91 erreichten die Blumenstädter sowohl die direkte Qualifikation für die 2. Bundesliga im (wieder-)vereinigten Spielsystem als auch die Teilnahme am UEFA-Pokal. Das Europapokalabenteuer des Thüringer Zweitligisten in der Saison 1991/92] dauerte zwei Runden. Heun absolvierte dabei vier Partien ohne Treffer. Die Spielzeit 1991/92 in der nun gesamtdeutschen 2. Bundesliga lief für das Team aus dem Steigerwaldstadion enttäuschend. In der Süd-Staffel belegten die Spieler um den inzwischen 33-jährigen Jürgen Heun, der in 29 Zweitligaspielen 7 Tore erzielte, den letzten Platz und mussten den Weg in die Drittklassigkeit antreten.
Die Saison 1992/93 in der Süd-Staffel der NOFV-Amateuroberliga sah Jürgen Heun als Spieler nach 25 Jahren Abschied vom FC Rot-Weiß Erfurt nehmend. Mit den 30 Spielen und 10 Toren aus dieser Spielzeit steigerte Kimme Heun die Zahl seiner Ligaeinsätze für die Blumenstädter auf exakt 400 und die seiner Tore auf 131. Beide Werte bedeuten für den FC Rot-Weiß Erfurt Vereinsrekord. Im Sommer 1993 wechselt er als Spielertrainer zum SV Landau/Isar 1917. Dort bestritt er sein letztes Spiel am 12.09.1998. Anschließend spielte und trainierte vom 01.06.1999 bis 31.05.2000. den FC Ergolding 1932.

Im Jahr 2000 wurde Jürgen Heun zum Erfurter Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Er gewann die Abstimmung mit deutlichem Vorsprung vor Helmut Nordhaus und Wolfgang Benkert.

Die Torgefährlichkeit und Schussstärke des Stürmers blieb auch den Auswahltrainern des Deutschen Fußball-Verbands nicht verborgen. Heun absolvierte Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre sieben Spiele in der Olympiaauswahl der DDR, in denen er ein Tor erzielte. Bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau war Heun jedoch nicht dabei. Sein Debüt für die A-Nationalelf der DDR gab der Spieler vom FC Rot-Weiß Erfurt am 7. Mai 1980 in Rostock gegen die Sowjetunion. Fast genau ein Jahr später erzielte Kimme Heun seinen einzigen Doppelpack in der DDR-Auswahl, als die Elf in Senftenberg am 19. Mai 1981 Kuba 5:0 besiegte. Insgesamt traf er für die DDR viermal ins gegnerische Tor. Zum 17. und letzten Mal lief Heun am 16. November 1985 für die DDR-Nationalelf auf. Im Ernst-Thälmann-Stadion von Karl-Marx-Stadt gewann das Team sein letztes Qualifikationsspiel für die 1986er WM in Mexiko mit 2:1 gegen Bulgarien.

Im Sommer 2000 kehrte Jürgen Heun aus Ergolding zurück und trainierte die 2. Mannschaft von RWE in der Landesliga bis Oktober 2001. Mit mehr als 43 Jahren wechselte er sich selbst 1x als Spieler ein. Im Oktober 2001 wechselte er an die Seite von Jens Große als Co. Trainer zur 1. Mannschaft des Vereins. Mit der Ablösung von Jens Große im Oktober 2002 endete diese Trainerstation. Ab 2003 bis 2005 coachte er den Kindelbrücker SV, mit dem er 2004 souverän von der Bezirksliga in die Landesklasse aufstieg. Danach war er ab 2005 Trainer beim FC Erfurt Nord bevor er dann im Sommer 2006 zur SG Rudisleben/Arnstadt wechselte.

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 6: Armin Romstedt
Armin Romstedt

geboren am 06.01.1957 in Frankendorf/Thüringen

Größe: 1,83 m
Gewicht: 81 kg

Armin Romstedt war rechter Außenstürmer und spielte in seiner Jugendzeit für Traktor Frankendorf und die BSG Motor Weimar. Er ist 1,80 m groß und sein Wettkampfgewicht betrug 77 kg. Im April 1979, nach Ende der DDR-Liga Saison, kam er im Alter von 22 Jahren zum FC Rot-Weiß Erfurt. Noch in derselben Saison bestritt er sein erstes Spiel in der DDR-Oberliga (am 12.05.1979 5:3 Niederlage beim BFC Dynamo) und erzielte bereits bei seinem dritten Einsatz sein erstes Tor. Insgesamt bestritt er für den FC Rot-Weiß 287 Spiele für die 1. Mannschaft und erzielte dabei 79 Tore. Er steht damit auf Platz 2 der Spielerliste nach Einsätzen und auf Platz 2 der ewigen Torschützenliste des Vereins. Gemeinsam mit Jürgen Heun und Martin Busse gehörte er zum „Traumsturm“ des FC Rot-Weiß in den 80-zigern.
Unvergessen sein 1:0 im FDGB-Pokalfinale am 17.05.1980 gegen den FC Carl Zeiss Jena. Erst kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit konnten die Jenaer durch Jürgen Raab ausgleichen und gewannen schließlich 3:1 nach Verlängerung.

Zum Ende seiner Karriere in der Saison 1991/92 war er zudem dreimal mit den FC Rot-Weiß im UEFA-Pokal aktiv und spielte in dieser Saison noch 17 mal (1 Tor) in der 2. Bundesliga. Mit dem Abstieg aus der 2. Liga beendete er vorerst seine Karriere beim FC Rot-Weiß. Nach drei Jahren beim SC 1903 Weimar kehrte Armin Romstedt 1995 noch einmal zu seinem alten Verein nach Erfurt zurück. Für die zweite Mannschaft des FC Rot-Weiß Erfurt spielte er im Alter von 40 Jahren noch 2 Serien in der Thüringenliga und erzielte dort in 39 Spielen noch 12 Tore. Danach ließ er seine aktive Laufbahn bei seinem Jugendverein SV Fortuna Frankendorf in der Bezirksliga als Spielertrainer endgültig ausklingen.

Am 12. September 1984 bestritt Armin Romstedt in Zwickau gegen Griechenland sein einziges Länderspiel für die Fußballnationalmannschaft der DDR. Zu diesem Einsatz kam er allerdings nur, weil an diesem Tag die DDR-Nationalmannschaft gleich zwei Spiele austrug. Während eine Mannschaft in England antrat, spielte Romstedt mit einer zweiten Elf in Zwickau gegen Griechenland und man gewann dieses Spiel mit 1:0. Hinzu kommen noch 6 Einsätze in der DDR Olympiaauswahl.

Von Dezember 2005 bis September 2008 war als Trainer beim SC 1903 Weimar tätig.

Seine Karriere als Spieler:

  • BSG Traktor Frankendorf - Jugend
  • 1978 bis 1979 BSG Motor Weimar - DDR-Liga
  • 1979 bis 1992 FC Rot-Weiß Erfurt - DDR Oberliga, 2. Bundesliga
  • 1992 bis 1995 SC 1903 Weimar - Landesliga Thüringen
  • 1995 bis 1997 FC Rot-Weiß Erfurt II - Landesliga Thüringen, Spielertrainer
  • 1997 bis 2004 SV Fortuna Frankendorf - Bezirksliga - Spielertrainer

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 7: Martin Busse
Martin Busse

geboren am 30.06.1958 in Brehme/Eichsfeld

Größe: 1,74 m
Gewicht: 68 kg

Martin Busse kam 1971 im Alter von 13 Jahren von der BSG Aktivist Bischofferode zum FC Rot-Weiß Erfurt und gab in der Saison 1977/78 gegen Lok Leipzig sein Debüt in der DDR-Oberliga. Martin absolvierte in den folgenden 10 Jahren 202 Oberligaspiele für die Erfurter und erzielte dabei 58 Tore. Im FDGB-Pokal kam er auf insgesamt 29 Einsätze, in denen ihm sieben Tore gelangen. Außerdem stand er in 15 Intertoto-Cupspielen auf dem Platz, wobei er zweimal ins gegnerische Tor traf. Mit insgesamt 246 Einsätzen in der 1. Mannschaft liegt er auf Platz 11 der Bestenliste des Vereins und mit 67 Treffern liegt er auf Platz 6 der ewigen Torschützenbestenliste. Als pfeilschneller Linksaußen bildete er Anfang der 80-er Jahre zusammen mit Jürgen Heun (zentral) und Armin Romstedt (Rechtsaußen) den legendären Paradesturm des FC Rot-Weiß.

1988 wechselte Busse in die zweitklassige DDR-Liga zu Robotron Sömmerda, wo er die folgenden zwei Jahre spielte. Nach der Wende spielte er noch ein Jahr bei Terengganu FA in Malaysia und war danach noch ein Jahr Spielertrainer beim FSV Sömmerda in der Oberliga Nordost. Nachdem er vier Spiele (ein Tor) für die Olympiaauswahl der DDR bestritt, kam er im Jahr 1983 zu drei Einsätzen in der Fußballnationalmannschaft der DDR. Er spielte in Leipzig gegen Belgien, in Gera gegen Bulgarien, sowie in Brüssel erneut gegen die Belgier.

Martin ist seit vielen Jahren aktiv in der Traditionsmannschaft des FC Rot-Weiß und auch dort sind seine Qualitäten als Stürmer immer noch sehr gefragt. Ebenso vorbildlich sein Engagement im Ehrenrat des Vereins.

Von Dezember 2005 bis September 2008 war als Trainer beim SC 1903 Weimar tätig.

Seine Karriere als Spieler:

  • Von ?? bis 1972 BSG Aktivist Bischofferode - Nachwuchs
  • Von 1972 bis 1988 FC Rot-Weiß Erfurt - Nachwuchs und DDR Oberliga
  • Von 1988 bis 1990 BSG Robotron Sömmerda - DDR Liga
  • Von 1990 bis 1991 Terengganu FA - Malaysia
  • Von 1991 bis 1992 FSV Sömmerda - Oberliga Nordost - Spielertrainer

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 8: Steffen Kraus
Steffen Kraus

geboren am 22.06.1968 in Eisenach

Größe: 1,83 m
Gewicht: 73 kg

Steffen Kraus begann frühzeitig im Alter von 6 Jahren mit dem Fußballspielen bei der SG Dynamo Eisenach.1981 kam er auf das Sportgymnasium nach Erfurt. Mit 18 Jahren, ab der Saison 86/87 kam Steffen Kraus sporadisch in der 2. Mannschaft in der Bezirksliga Erfurt zum Einsatz, trainierte aber im Kader der 1. Mannschaft mit. Ein erster Höhepunkt seiner Karriere war der Einsatz im Intertotospiel gegen den bulgarischen Verein Etar Weliko Tarnowo am 01.08.1987 in Arnstadt. Das Spiel endete 0:0 Remis. Ab der Saison 88/89 spielte er bei der BSG Aktivist Schwarze Pumpe und ein Jahr später auf Leihbasis bei der BSG Motor Weimar in der DDR Liga Staffel B, wurde aber auch in der Nachwuchsoberliga bei RWE eingesetzt. Im letzten DDR- Oberligajahr stieg RWE 1991 in die 2. Bundesliga auf und Steffen hatte mit dem Ungarischen Ex-Auswahltorhüter Petr Disztl und Rainer Hoffmeister zwei Klassetorhüter vor sich. Er stand zwar im Kader der 1. Mannschaft, spielte aber regelmäßig im Amateurteam in der Bezirksliga Erfurt (5. Liga). Es am letzten Spieltag der 2. Bundesliga kam er 1992 beim Halleschen FC zu einem Einsatz im Profiteam.

Nach dem Abstieg 1992 spielte RWE in der NOFV Amateuroberliga Staffel Süd (3. Liga). Steffen verdrängte nach 2 Spieltagen Rainer Hoffmeister von der Torwartposition und avancierte für die folgenden 9 Jahre zum Stammtorwart des FC Rot-Weiß. Seine ruhige und besonne Art, seine guten Reflexe auf der Linie machten ihn schnell zum Publikumsliebling bei den Erfurter Fans. Mit Kraus im Tor überstand der FC Rot-Weiß in den 90-ziger Jahren gleich 2 Reformen der 3. Liga, so 1994 die Einführung der 4 gleisigen Regionalligen (Nordost) und 2000 die Relegation zur 2- gleisigen Regionalliga (Nord/Süd) schadlos. Auch während der Turbulenzen im Insolvenz-verfahren 1997 stand er als einer der wenigen Spieler zum Verein und hielt dem FC Rot-Weiß die Treue. Mit 324 Einsätzen liegt Steffen Kraus auf Platz 4 der ewigen Vereinsstatistik. Als dann aber im Sommer 2001 zwei Wochen vor Saisonstart René Twardzik als (Stamm)Torwart verpflichtet wurde, hatte Steffen genug vom Konkurrenzkampf und verließ den Verein. Steffen war zunächst vereinslos – hielt sich aber weiter fit und spielte auch in der Traditionsmannschaft. Ab der Rückrunde der Saison 2001/02 spielte er dann für 2 Jahre beim BSV Eintracht Sondershausen in der NOFV Oberliga Süd. Danach war er dort bis 2006 als Trainer tätig. Von Juli 2006 bis April 2009 war er dann noch Torwarttrainer beim FC Rot-Weiß Erfurt.

Einsätze:

  • BSG Aktivist Schwarze Pumpe - 1988/89 - 23 Spiele
  • BSG Motor Weimar – DDR Liga - 1989-91 - 45 Spiele
  • DFV Pokal - 1990/91 - 2 Spiele

FC Rot-Weiß Erfurt – Männer

  • 2. Mannschaft / Nachwuchsoberliga - 1986/92 - 33 Spiele
  • Intertoto Cup - 1987 - 1 Spiel
  • 2. Bundesliga - Süd - 1991/92 - 1 Spiel
  • NOFV Amateuroberliga Süd - 1992-94 - 64 Spiele
  • Regionalliga Nordost - 1994-00 - 191 Spiele
  • Regionalliga Süd - 2000-01 - 34 Spiele
  • Pokalspiele (alle Wettbewerbe) - 1992-01 - 33 Spiele
  • BSV Eintracht Sondershausen - 2001/03 - 31 Spiele

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 9: Thomas Linke
Thomas Linke

Verteidiger, geboren am 26.12.1969 in Eisenach

Größe: 1,83 m
Gewicht: 79 kg

Bereits mit 8 Jahren begann Thomas in Sömmerda mit dem Fußballspielen und wechselte 1983 mit 14 Jahren zum FC Rot-Weiß Erfurt auf das Sportgymnasium. Thomas durchlief in Erfurt alle Nachwuchs-mannschaften, spielte Junioren und Nachwuchsoberliga und debütierte im Alter von 19 Jahren am 18.04.1989 im Heimspiel gegen Jena in der DDR Oberliga. Er spielte von Beginn an als Innenverteidiger auf der rechten Seite, war extrem Kopfballstark und galt als kompromisslos und zuverlässig. Mit Erfurt hielt er 1990 die Oberliga und belegte 1991 mit RWE den 3. Tabellenplatz – welcher die Qualifikation zur 2. Bundesliga und für den UEFA Cup bedeutete. Thomas kam in allen 4 UEFA Pokalspielen von RWE gegen Groningen und Ajax zum Einsatz und absolvierte 27 2.Ligapartien. RWE musste zwar aus der 2. Bundesliga absteigen, doch Linke sorgte für Furore und machte vor allem beim sensationellen 2:1 Erfolg von Erfurt gegen Schalke 04 im DFB Pokal auf sich aufmerksam.

Nach dem Abstieg von RWE wurde er dann auch von Schalke 04 verpflichtet. Von 1992 bis 1998 kam Linke auf Schalke in 175 Bundesligaspielen zum Einsatz und erzielte dort 13 Tore. Mit Schalke wurde er 1997 UEFA Pokalsieger. 1998 wechselte er schließlich zum FC Bayern München und wurde erst dort 1999 Nationalspieler.
Sein Debüt im DFB Nationaltrikot gab er am 15.11.1997 beim 3:0 Erfolg gegen Südafrika. Insgesamt brachte er es auf 43 Länderspiele. Er nahm an der enttäuschenden EM 2000 und an der glanzvollen WM 2002 in Südkorea und Japan teil. Dort wurde er mit dem DFB Team Vizeweltmeister und erzielte beim 8:0 Vorrundenspiel gegen Saudi-Arabien sein einziges Länderspieltor. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 18.08.2004 beim Freundschaftsspiel gegen Österreich.

Beim FC Bayern absolvierte er bis 2005 165 Ligaspiele, hinzu kommen noch 53 Europapokalspiele und 18 DFB Pokalspiele. Bei seiner Zeit beim FC Bayern wurde immer wieder prophezeit, dass er seinen Stammplatz verlieren würde, aber Linke ließ sich nicht beeindrucken, sondern spielte stets unspektakulär aber sehr sicher, sodass er lange zur Stammelf gehörte. Trotz des Ruhms und der vielen Titel ist Thomas Linke aber immer noch Mensch geblieben, ruhig und ausgeglichen wirkt er, Starallüren sind ihm völlig fremd. Die Schlagzeilen überließ er Anderen.

Zur Saison 2005/06 wechselte er nach Österreich zu Red Bull Salzburg, was ihm unter den Fans sicher nur wenig Sympathien einbrachte. Dort wurde er 2006 Vizemeister und 2007 österreichischer Meister. Nachdem Red Bull mit Linke 2007 nicht verlängern wollte – er war immerhin bereits 37 Jahre –wechselte er zurück zum FC Bayern und spielte in der Regionalliga Süd eine Saison bei der 2. Mannschaft. 2008 beendete er seine aktive sportliche Karriere.

Ab September 2007 war er parallel zum Spielbetrieb beim FC Bayern II im Management von Red Bull Salzburg eingesetzt, später dann als Assistent des Sportdirektors Dietmar Beiersdorfer tätig. Bis 2010 war er dann bei RB Leipzig als Sportdirektor beschäftigt, trat dann aber aus eigenen Stücken von diesem Posten zurück. Ab November 2011 ist er als Sportdirektor beim FC Ingolstadt in der 1. und 2. Bundesliga tätig

Einsätze - Auszug:

  • FC Rot-Weiß Erfurt
  • DDR Oberliga - 52 Spiele - 1 Tor
  • 2. Bundesliga - 27 Spiele - 1 Tor
  • UEFA Cup - 4 Spiele - 0 Tore
  • Pokal - 14 Spiele - 0 Tore
  • DFB Nationalmannschaft - 43 Spiele - 1 Tor

Erfolge-Auszug

  • 2002 Vizeweltmeister DFB
  • 2001 Weltpokalsieger mit Bayern München
  • 2001 Champions-League Sieger mit Bayern München
  • 1997 UEFA Pokalsieger mit Schalke 04
  • 5 x Deutscher Meister mit Bayern München
  • 3 x DFB Pokalsieger mit Bayern München

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 10: Clemens Fritz
Clemens Fritz

Stürmer, Verteidiger, geboren am 07.12.1980 in Erfurt

Größe: 1,83 m
Gewicht: 81 kg

Bereits mit 7 Jahren kam Clemens Fritz zum Sportgymnasium des FC Rot-Weiß Erfurt, durchlief dort alle Altersklassen und bekam eine hervorragende Ausbildung zum Fußballer. Als RWE 1997 in finanzielle Schieflage kam, wechselte er als A-Junior zum 2. Bundesligisten VfB Leipzig. Der VfB stieg in die Regionalliga ab und Clemens kam in Leipzig in der Saison 89/99 zu 6 Einsätzen in der Regionalliga Nordost. Danach kam der VfB selbst in finanzielle Schieflage, die bis zum Konkurs führte. Gemeinsam mit Norman Loose wechselte Fritz mitten in der 1. Halbserie zurück zum FC Rot-Weiß und wurde in der Saison 99/2000 sofort zum Stammspieler des Vereins. Clemens spielte als pfeilschneller Linksaußen und als Außenstürmer düpierte er so manchen Gegner. Seine Sololäufe auf der linken Außenbahn sorgten öfters für spontanen Beifall auf der Tribünenseite des Erfurter Stadions. In 25 Spielen schoss er 4 Tore und trug wesentlich zur Qualifikation für die neue 2-gleisige Regionalliga bei. In der folgenden Saison brachte er es in 32 Spielen auf 10 Treffer – RWE konnte aber nur durch den Lizenzentzug des SSV Ulm die Klasse halten.

2001 wechselte Clemens Fritz gemeinsam mit Marco Engelhart in die 2. Bundesliga zum Aufsteiger Karlsruher SC. Dort spielte er weiterhin als Stürmer auf der linken Seite. Nach 2 Jahren wechselte er in die 1. Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen. Dort gab er am 09.11.2003 sein Bundesligadebüt. Im Juli 2004 brach sich Clemens Fritz in einem Testspiel das Wadenbein – mehrere Operationen und eine langwierige Reha-Phase folgten, sodass Fritz in der gesamten Saison 2004/05 kein Spiel bestreiten konnte. Lediglich im März 2005 kam er gegen den FC Liverpool zu einem Champions-League Einsatz. In Leverkusen wurde er unter Trainer Augenthaler zum rechten Verteidiger „umgeschult“. Hier kam ihm wieder seine hervorragende Ausbildung im Erfurter Sportgymnasium zu gute. Zur Saison 2006/07 wechselte er zu Werder Bremen, wo er zunächst einen 3 Jahresvertrag unterschrieb. Dort verdrängte er auf der rechten Abwehrseite auf Anhieb den bis dahin gesetzten Patrick Owomoyela und hat seitdem einen Stammplatz in Bremen. Seine guten Leistungen machten Clemens auch für die Nationalelf interessant, zumal der DFB gerade in der Abwehr ziemliche Probleme hatte. Clemens Fritz debütierte in der Nationalelf am 07.10.2006 in Rostock gegen Georgien. Nach der erfolgreichen EM Qualifikation gehörte er zum EM Kader 2008 und wurde mit der DFB Elf Vizeeuropameister. Sein vorerst letztes Länderspiel bestritt er am 15.10.2008 in der WM Qualifikation gegen Wales.

Mit Werder Bremen gewann er 2006 den DFL Ligapokal, wurde 2009 DFB Pokalsieger und stand ebenfalls 2009 im UEFA Pokalfinale. Seinen Vertrag in Bremen hat er zwischenzeitlich bis 2016 verlängert.

Einsätze:

  • VfB Leipzig Regionalliga Nordost - 1998/99 - 6 Spiele - 0 Tore
  • FC RWE Regionalliga Nordost / Süd - 1999/01 - 59 Spiele - 14 Tore
  • FC RWE weitere Pflichtspiele - 1999/01 - 5 Spiele - 1 Tor
  • Karlsruher SC – 2. Bundesliga - 2001/03 - 62 Spiele - 7 Tore
  • Bayer 04 Leverkusen – 1. Bundesliga - 2003/06 - 43 Spiele - 2 Tore
  • Werder Bremen – 1. Bundesliga - ab 2006 - über 280 Spiele - 4 Tore
  • Deutschland U 21 - 1 Spiel - Vize Europameister mit dem DFB - 2008
  • Team 2006 - 1 Spiel - UEFA Cup Finale mit Werder Bremen - 2009
  • A-Nationalelf - 22 Spiele – 2 Tore - DFB Pokalsieger mit Werder Bremen - 2009
  • DFL Ligapokal mit Werder Bremen - 2006

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 11: Marco Engelhardt
Marco Engelhardt

Mittelfeld, geboren am 02.12.1980 in Bad Langensalza

Größe: 1,86 m
Gewicht: 71 kg

Im Alter von 6 Jahren begann Marco Engelhardt bei der BSG Landbau Bad Langensalza mit dem Fußballspielen. 1984, mit 14 Jahren, wechselte er auf das Sportgymnasium zum FC Rot-Weiß Erfurt. Dort durchlief er alle Altersklassen bis er am 27.03.1999 erstmals im Team der 1. Mannschaft zum Einsatz kam (Regionalliga Nordost – 1:0 Erfolg in Jena).

Marco kam im Mittelfeld zum Einsatz, glänzte durch Spielwitz und überzeugte schon bald durch seine abgeklärte und kreative Spielweise. Ein weiteres Plus waren seine gefühlvollen und präzisen Freistöße und Eckbälle. Gemeinsam mit Clemens Fritz trug er 2000 maßgeblich zur erfolgreichen Relegation des FC Rot-Weiß für die neue 2- gleisige Regionalliga bei. Auch wenn 2001 der FC Rot-Weiß Erfurt nur durch den Lizenzentzug des SSV Ulm die Regionalliga Süd halten konnte, spielte Marco eine überragende Saison und schoss in 32 Spielen immerhin 4 Tore.

Gemeinsam mit Clemens Fritz wechselte er im Sommer 2001 zum Aufsteiger in die 2. Bundesliga – dem Karlsruher SC und trug dort 2 Jahre maßgeblich zum Klassenerhalt bei. 2004 zog es ihn dann in die 1. Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern. Auch in Liga eins konnte er sofort überzeugen und nach nur 14 Spielen in der 1. Liga wurde er von Jürgen Klinsmann in das DFB Nationalteam berufen. Auch beim 1. FCK genoss er höchste Wertschätzung und nach seiner Teilnahme am FIFA Confederations Cup wurde er zu beginn der Saison 2005/06 sogar Kapitän der Pfälzer. Leider war seine Länderspielkarriere bereits nach 3 Einsätzen (vorerst) zu Ende und auch mit dem 1. FCK musste er 2006 in Liga 2 absteigen.

Marco wollte weiter 1. Liga spielen und wechselte unter Hans Meyer zum 1. FC Nürnberg. Hier wollte er sich wieder zum Führungsspieler entwickeln und wieder in den Blickpunkt des DFB rücken. Leider hatte er sich im letzten Spiel beim 1. FCK das Kreuzband gerissen und konnte die gesamte Hinrunde 2006/07 kein Spiel für den Club bestreiten. Erst im März 2007 spielte er wieder in Liga 1. Durch gute Leistungen eroberte er sich wieder einen Stammplatz und konnte mit dem Club im Sommer 2007 den DFB Pokal erringen. Jeweils im Halbfinale und im Finale konnte Marco einen Treffer erzielen. Die Saison 2007/08 geriet er in ein Formtief, wurde zeitweise sogar in die 2. Mannschaft abkommandiert und kam erst im laufe der Spielzeit wieder in die Stammelf. Trotzdem konnte er den Abstieg des 1. FCN im Sommer 2008 nicht verhindern. In Liga 2 zeigte er „nur“ durchwachsene Leistungen und kam in der Hinrunde 2008/09 nur auf 12 Einsätze, darunter 10 mal als Einwechsler. Es kam zur vorzeitigen Vertragsauflösung und Marco Engelhardt wechselte in der Winterpause 2008/09 zurück zum Karlsruher SC in Liga 1. Dort konnte der Abstieg ebenfalls nicht abgewendet werden und seit 2009 spielt er beim KSC in der 2. Bundesliga und hat aber noch Vertrag bis 2012. Der Vertrag wurde 2011 vorzeitig aufgelöst. Ab der Rückrunde 2011/12 spielte Marco wieder beim FC Rot-Weiß Erfurt in der 3. Bundesliga bis zur Saison 13/14. Danach wechselte er zum Halleschen FC.

Einsätze FC Rot-Weiß Erfurt:

  • Regionalliga Nordost 1999-2001 - 64 Spiele - 6 Tore
  • Pokalspiele - 6 Spiele - 1 Tor
  • Karlsruher SC 2.BL 2001-2004 - 83 Spiele - 5 Tore
  • 1. FCK 1.BL 2004-2006 - 62 Spiele - 3 Tore
  • 1. FCN 1./2. BL 2006-2008 - 45 Spiele - 6 Tore
  • Karlsruher SC 1./2. BL 2009-03/10 - 30 Spiele - 0 Tore

Erfolge:

  • DFB Pokalsieger 2007
  • TFV Pokalsieger 2000, 2001

Länderspiele:

  • DFB U 21 - 4 - 2 Tore
  • Team 2006 - 6 - 2 Tore
  • DFB - A - 3 - 0 Tore

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de

Idol 12: Ronny Hebestreit
Ronny Hebestreit

Ronny „Fußballgott“ Hebestreit, Stürmer
Geboren: 09.01.1975 in Gotha

Größe: 1,87m
Gewicht: 80 kg

Seine Karriere begann er 1982 beim ESV Lok Erfurt, bevor er dann im Alter von 12 Jahren 1987 zum FC Rot-Weiß wechselte. In der Saison 93/94 spielte er für den SSV Nord Erfurt und vom 01.01.98 bis 31.12.99 für die Amateure des FC Bayern München. Dazwischen und danach brachte es „Hebe“ bis 2007 auf 329 Einsätze beim FC Rot-Weiß Erfurt und schoss dort 113 Tore. Damit liegt Ronny auf Platz 3 der Einsatzstatistik und auf Platz 2 der ewigen Torschützenliste nach Jürgen Heun.
Seinen Spitznamen - „Fußballgott“ - erhielt Ronny von den Fans vor allem wegen seiner Thüringer Herkunft, seiner Kopfballstärke und seiner oft eminent wichtigen Tore. Beispielsweise schoss er im Jahr 2000 im Relegationsrückspiel um die Regionalliga gegen den FC Schönberg 95 zwei Tore und sicherte RWE die neue Spielklasse oder 2004 im letzten Regional-ligaheimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken schoss Ronny vor 20.000 Zuschauern per Hacke den 2:1 Siegtreffer, was den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutete. Einmalig seine Bilanz gegen die Offenbacher Kickers – in 7 Spielen schoss Ronny 5 Tore und verhalf RWE damit zu 5 Siegen. Ebenso unvergessen seine Gelbe Karte im TFV Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena im Jahr 2005 nach nur 3 Sekunden Spielzeit. Jena hatte Anstoß und Ronny säbelte Torsten Ziegner im Anstoßkreis um, noch bevor dieser abspielen konnte - Kult.
Nachdem sein Vertrag bei RWE 2007 ausgelaufen war, wechselte er für eine Saison zum ZFC Meuselwitz in die NOFV Oberliga Süd, bevor er dann ab 2008 beim Halleschen FC in der Regionalliga Nord (4.Liga) auflief. Ab der Saison 2011/12 spielt er beim FC Blau Weiß Dachwig/Döllstedt in der Landesklasse Nord (7. Liga) und stieg mit diesem Verein in die Thüringenliga auf (6. Liga) . Seit 2015 ist er im Trainerteam des FC Rot-Weiß tätig.

Einsätze FC Rot-Weiß Erfurt (330 Spiele / 114 Tore):

  • 2. Bundesliga - 27 Spiele - 2 Tore
  • Regionalliga Nord / Süd - 166 Spiele - 51 Tor
  • Regionalliga Nordost - 105 Spiele - 45 Tore
  • Pokalspiele - 31 Spiele - 16 Tore
  • Amateuroberliga - 1 Spiel

Einsätze FC Bayern München (Amateure):

  • Regionalliga Süd - 35 Spiele - 4 Tore

Einsätze ZFC Meuselwitz:

  • NOFV Oberliga Süd - 21 Spiele - 6 Tore

Einsätze Hallescher FC (Regionalliga Nord):

  • 2008/09 - 26 Spiele - 2 Tore
  • 2009/10 - 31 Spiele - 4 Tore
  • 2010/11 -17 Spiele

Einsätze FC Blau Weiß Dachwig/Döllsedt 2011-2015

Quelle: Archiv - Olaf Schwertner,info@fussball-erfurt-online.de